Datenausfall – langsam normalisiert sich die Lage


Es war schon kritisch was am Montag letzte Woche (21.10.2019) passierte. Die Geodateninfrastruktur in Sachsen, genauer die Auskunfts- und Präsentationskomponente des Automatischen Liegenschaftskatasterinformationssystem, kurz ALKIS, viel aus. Die Auswirkungen waren für uns gewaltig. Die Bereitstellung von Flurkarten und Eigentümerdaten war nicht mehr möglich. Wir mussten Antragsteller vertrösten und die missliche Lage erklären. Kostenauskünfte konnten wir unseren Kunden nicht mehr in der gewohnten Qualität erstellen. Noch schwerwiegender waren sicherlich die Auswirkungen in den 15 unteren Vermessungsbehörden des Freistaates Sachsen, wo die Übernahme von Katastervermessungen ins Stocken geraten ist und wie bei mir eine Datenausgabe für den Bürger nicht mehr möglich war. Alle amtlichen Stellen des sächsischen Liegenschaftskataster sind an die datenhaltende Stelle in Dresden gebunden. Gibt es dort eine Störung, fällt alles aus!

Sie spärlichen und ernüchternden Informationen des zuständigen Staatsbetriebes GeoSN wirken auf mich sehr beunruhigend. Es wirkt so, dass das System uns beherrscht und nicht umgekehrt. Es ist nicht die erste schwerwiegende Havarie in diesem Jahr. Durch einen Serverausfall nach Pfingsten, gab es auch schon für mehrere Tage einen Totalausfall. Scheinbar fehlt bei der datenführenden Stelle ein funktionierendes Risikomanagement und eine Redundanz der Systeme. Hier muss dringend etwas geschehen. Obwohl die Ursachen für die entstandenen Probleme offensichtlich noch nicht gefunden wurden, sind wir seit heute früh wieder voll funktionsfähig.

Detlef Wuttke

Öffentlich bestellter Vermessungsingenieur

 

Anmerkungen: Ich hoffe diesen Artikel lesen auch die Verantwortlichen in Dresden. In diesem Zusammenhang möchte ich noch darauf hinweisen: die Abschaltung des Systems ab Freitagmittag ist ein Unding. Wir Freiberufler arbeiten auch noch freitags nach eins. Bitte nicht nur an sich Selber, sondern auch an die Nutzer denken.