Scan-to-BIM


  1. Wie kann ich trotz Ungenauigkeiten in Bauplänen mein Projekt erfolgreich umsetzen?
  2. Wie kann ich das Risiko minimieren, dass mein Bauvorhaben aufgrund von veralteten Bauplänen scheitert?

Einleitung

Die Planung auf Grundlage von unzuverlässigen Plänen führt bei Bauen im Bestand (Instandsetzung, Modernisierung und Sanierung) regelmäßig zu Verzögerungen und Kostenexplosionen, da die Planungsfehler aufgrund unzuverlässiger Pläne in der Regel erst während der Bauausführung erkannt werden.
Unter unzuverlässigen Plänen verstehen wir veraltete Pläne, also Pläne die einen Bauzustand abbilden, der nicht mehr vorherrscht oder ungenaue Pläne. Durch falsche Aufmaße oder bei der Digitalisierung von analogen Plänen können ungenaue Pläne entstehen.

Die Frage lautet nun, wie kann Bauen im Bestand trotzdem gelingen?

In einem ersten Schritt sollte die Zuverlässigkeit der Pläne geprüft werden. Dies kann durch eine Ortsbegehung und durch stichprobenartige Prüfung der Maße und Höhenkoten erfolgen. Dieser Schritt sollte zwingend durch einen Vermessungsingenieur oder Bauingenieur durchgeführt werden, da hierfür vermessungstechnisches Knowhow notwendig ist. Gerne unterstützen wir Sie hierbei.
Wenn Abweichungen zwischen den Plänen und dem Bestand festgestellt werden oder Pläne fehlen (Bspw. notwendige Schnitte oder Ansichten), empfiehlt es sich das komplette Gebäude neu zu vermessen, so kann sichergestellt werden, dass die Bestandspläne der geforderten Genauigkeit entsprechen und eine einheitliche Darstellung haben bzw. nach einer CAD-Richtlinie erstellt werden.

Was ist, wenn ich ein 3D-BIM-Modell eines Bestandsgebäudes benötige?

Ein 3D-Modell eines Bestandsgebäudes kann sowohl auf der Grundlage von 2D-Plänen erstellt werden als auch auf der Grundlage einer Neu-Vermessung. Entscheidend hierfür ist, ob die vorhandenen Pläne ausreichend genau und aktuell bzw. verlässlich sind. Darüber hinaus müssen aus den Plänen die geforderten Attribute, wie beispielsweise die Raumnummer, hervorgehen. Sollte dies der Fall sein, kann ein 3D-Modell auch im Bestand auf Grundlage von Plänen, wie Grundrisse, Schnitte und Ansichten in einer entsprechenden Autorensoftware (z.B. Revit oder Allplan) erstellt werden. Diese Vorgehensweise wird als 2D-to-BIM (Link zu Leistung) bezeichnet.
Die Realität bei Planungsvorhaben im Bestand ist jedoch oft eine andere. In der Regel sind eben keine verlässlichen Grundlagen vorhanden. In diesem Fall wird das Gebäude vollständig mit einem Laserscanner geometrisch exakt vermessen. Zusätzlich werden vor Ort auch die geforderten Attribute strukturiert in einer Datenbank erfasst. Das Ergebnis der Vermessung ist eine Punktwolke sowie die erfassten Attribute. Auf Grundlage dieser Daten erfolgt die Modellierung in einer Autorensoftware. Diese Vorgehensweise wird als Scan-to-BIM (Link zu Leistung) bezeichnet.

Scan-to-BIM – Vom Bestandsgebäude zum 3D-BIM-Modell

Unter Scan-to-BIM verstehen wir die Modellierung eines Bestandsbauwerks auf Grundlage einer genauen Vermessung. Diese Bestandsaufnahme erfolgt mit einem hochpräzisen Laserscanner. Hierbei ist das Ergebnis eine geometrisch exakte und fotorealistische Abbildung des Bauwerkes in Form einer Punktwolke. Auf Grundlage dieser Punktwolke erfolgt die anschließende Modellierung in Revit. Das Ergebnis ist ein bauteilorientiertes 3D-Modell, welches den aktuellen Bestand darstellt und für die weitere Planung verwendet werden kann. Zusätzlich stellen wir Ihnen noch einen Punktwolkenviewer zur Verfügung, mit dem Sie sich das Ergebnis der Vermessung bequem auf Ihrem PC anschauen können.

Was muss bei der Beauftragung eines Scan-to-BIM Projektes beachtet werden?

Entscheidend für den Erfolg eines Scan-to-BIM Projektes ist die Festlegung von Anforderungen an das BIM-Modell. Folgende Mindestvorgaben müssen hierbei vom Auftraggeber festgelegt werden. Inhalt (Welche Elemente sollen vor Ort erfasst und modelliert werden?) und Aufbau (Nach welcher Modellierungsrichtlinie soll das Modell erstellt werden?) sowie Detaillierung (Level of Development = Level of Geometry + Level of Information) des BIM-Modells, sowie Übergabeformate (Soll die die Lieferung im  IFC-Format (Hierbei ist zwingend die Angabe der Modell View Definition notwendig!) oder im nativen Dateiformat der Autorensoftware erfolgen). Sollte der Auftraggeber diese Vorgaben noch nicht vollständig festgelegt haben, kann die Festlegung in einem Kick-Off-Termin gemeinsam mit unserem BIM-Manager Oliver Wuttke (Link zu Leistung) erfolgen.

Zusammenfassung

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Anwendung der BIM-Methode bei Bestandsgebäuden möglich ist. Zu empfehlen ist hierbei die Scan-to-BIM Methode, also die Vermessung des Bestandsgebäudes mit einem Laserscanner und die anschließende Modellierung in der geforderten Autorensoftware (Bspw. Revit) auf Grundlage der Punktwolke. Der Auftraggeber hat hierbei mindestens folgende Anforderungen zu definieren: Inhalt, Aufbau und Detaillierung des Modells sowie das Übergabeformat.

Erfahren Sie hier noch mehr praktische Details zum Thema BIM und wie Sie es für Ihr Bauvorhaben gewinnbringend einbinden können.

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